Zeitzeugen-Theater

Zeitzeugen-Theater

Geschichten erzählen – Geschichte begreifen

Die eigene Geschichte erzählen und sie damit in der Welt lassen: bei den kommenden Generationen, die sie anhören, verinnerlichen und in neuer Gestalt an andere weitertragen – das ist die Idee unseres Projektes.

Mit dem Start des Zeitzeugen-Theaters beginnt der Bundesverband mit der Umsetzung eines Pilotprojektes, das sich zugleich an die Überlebenden nationalsozialistischer Verfolgung als auch an die heute in Deutschland lebende heranwachsende Generation der Nachkommen wendet. In Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Gymnasium Dormagen und unter der Schirmherrschaft von JDC-Eshel Israel werden Verfolgungsgeschichten der Überlebenden therapeutisch begleitet in ein Theaterstück umgesetzt. Am Ende des Projektes steht eine öffentliche Aufführung in den Räumen der kooperierenden Schule, die nach Wunsch und Möglichkeiten auch an weitere Orte getragen wird.


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„Das Zeitzeugen-Theater betrifft und beschäftigt mich persönlich sehr, da ich ein Kind von Holocaustüberlebenden bin. Meine Eltern haben es beide erlebt und überlebt.
Darüber zu sprechen, bedeutet für mich auch, meine Familie und deren Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Es ist von enormer Wichtigkeit für mich, dass die Jugendlichen lernen, Fragen zu stellen und keine Angst vor Antworten zu haben, dass sie sich trauen, auch ihre Geschichte und die Geschichte ihrer Familie zu kennen, dass sie nach Ursachen fragen und eine eigene Meinung dazu bilden können.“

Svetlana Fourer

„Eine persönliche Begegnung zwischen Zeitzeugen und Schülern ist weitaus eindrücklicher als Filme, Bücher und Unterrichtseinheiten zum Thema Nationalsozialismus. Und eine echte Zusammenarbeit zwischen den Generationen, wie sie im Zeitzeugen-Theater-Projekt stattfindet, verstärkt das gemeinsame Erleben noch. Die Zeitzeugen sehen durch die Weitergabe ihrer Geschichte an die Enkelgeneration, dass ihr Leid gewürdigt und teilweise sogar nachvollzogen werden kann und dass ihr Kampf gegen das Vergessen nicht umsonst war. Für die Schüler wird die Erfahrung von Rassismus, Ausgrenzung und persönlichem Leid im Dritten Reich in der Interaktion auf eine besondere Weise „hautnah begreiflich“: Berührungsängste und Distanz werden abgebaut und Empathie gefördert. Deshalb liegt mir als Vertreterin der “Zweiten Generation” das Projekt besonders am Herzen.“

Nikola Schlüter

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