Das Kind und der Krieg

Das Kind und der Krieg

Dokumentartheaterprojekt

Eine Produktion von Svetlana Fourer Ensemble in Kooperation mit dem Wsewolod-Meyerhold- Zentrum, Kiew, dem Nationaltheater Ivana Franka, Kiew und dem teatr.doc, Moskau.

Flyer
Szenenwechsel, ein Förderprogramm der Robert Bosch Stiftung.

Premiere: 09.11.2017, 19:00 Uhr, Alte Feuerwache, Köln

Teilweise in russischer und ukrainischer Sprache mit Übertiteln
Übersetzt aus dem Russischen von Luba Gurova

„Das Kind und der Krieg“ will dem politischen Desaster des Krieges eine Alternative der Kunst und des Austausches entgegensetzen.

Gesammelt und dokumentiert wurden Erlebnisse sowohl der Kriegs-Generationen 1935 – 2000, als auch der Generationen, die den Krieg zwar selbst nicht erlebt haben, aber dessen Spuren und Auswirkungen auf ihr eigenes Leben bewusst oder unbewusst immer wahrgenommen haben.

Wir wollten wissen, welche sichtbaren und unsichtbaren Spuren der Krieg im Bewusstsein eines Menschen hinterlässt. Jede Generation muss sich der Verantwortung stellen, offen darüber zu sprechen, Fragen zu stellen an die Eltern und Großeltern. Den Kindern, Enkelkindern – den nachkommenden Generationen – erzählen und davon lernen. Lernen, was Krieg mit uns allen macht – egal ob er jetzt gerade stattfindet oder seit 75 Jahren in unseren Köpfen – in uns – ist.

Das Projekt wird von einem internationalen Regieteam aus den drei Ländern gemeinsam erarbeitet, so dass 3 Produktionen mit unterschiedlichen Schwerpunkten entstehen.

Mit dem Theaterprojekt „Das Kind und der Krieg“ führen wir die Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg und dem Dokumentartheater, die wir mit den Kollegen aus Kiew und Moskau 2016 bei dem Festival „Neues Europa“ begonnen haben, fort.

Übersetzt aus dem Russischen von Luba Gurova

1. Svetlana Fourer Ensemble, Köln „Das Kind und der Krieg“

Textfassung: Svetlana Fourer, nach den Erzählungen von S. Alexijewitsch, K. Leybova und Interviews mit Zeitzeugen

„Ungefähr zwischen 6 und 16 Jahren hab ich oft ein und denselben Traum gehabt. Dass ich gleich jetzt, wenn ich aufwache, sofort in dem Moment, ohne jede Verzögerung, aufspringen und das Haus verlassen muss. Weggehen. Sofort. Ohne jede Verzögerung. Nichts mitnehmen, nichts, sei es mir noch so wichtig oder teuer oder wertvoll. Gar nichts. Alles zurücklassen und rennen, rennen, was das Zeug hält. So schnell wie ich nur kann. Aber das Wichtigste – unverzüglich – sofort weg, raus, fort! Und das war das einzige Gefühl in dem Moment – oder das Einzige, was ich in diesem Moment ganz klar verstand. Woher kommt dieser Traum?“

  • Regie und Textfassung: Svetlana Fourer
  • Bühnenbild: Grigory Berstein
  • Choreographie: Ilona Pászthy
  • Musik: Matthias Bernhold
  • Licht: Marc Brodeur
  • Puppenbau: Julia von Tettenborn,
  • Regieassistenz: Anastasija Klee
  • Dramaturgische Mitarbeit: Karoline Bendig
  • Schauspieler: Judith Borger, Yaroslava Gorobey, Larysa Kadyrova, Helena Aljona Kühn, Viktoria Lewowsky, Valentin Schreyer
  • Produktionsleitung: Olga Moldaver
  • Koordination: Bela Bisom
  • Design: Maria Burlakova
  • Foto: Anastasia Vlasova
  • Finanzdramaturgie: Bela Bisom/transmissions
  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: mechtild tellmann kulturmanagemen

2. Wsewolod-Meyerhold-Zentrum, Kiew, „Das Kind und der Krieg oder Fräuleinstadt“

Die Geschichten von drei Frauen:

Die eine wurde während des 2. Weltkriegs als Kind nach Sibirien evakuiert. Die andere wurde zusammen mit den Eltern als Zwangsarbeiterin in ein deutsches Städtchen verschleppt. Die dritte überlebte ein Jahr lang die Besetzung einer südukrainischen Stadt durch deutsche Truppen in einer Grube.

Städte, Erinnerungen, das Leben eines kleinen Mädchens in einem großen Krieg, Fragen an unsere Vergangenheit aus unserer Gegenwart.

  • Autor, Dramaturgie, Regie: Andriy May
  • Darsteller: Marina Kuklina, Andriy A. Mai, Andriy May

teatr.doc, Moskau, „Das Kind und der Krieg – Smolenzina“

Nach Dokumentarmaterial aus dem Dorf Dolgoljadije, Smolensk Oblast

Für „Smolenzina“ wurde Dokumentarmaterial aus dem Dorf Dolgoljadije, Smolensk Oblast benutzt. Das Dorf zählt insgesamt noch 15 Bewohner. Einige von ihnen erlebten den 2. Weltkrieg als Kinder und erinnern sich auch heute noch an alles. Das Dorf Dolgoljadije stand zwei Jahre lang, von Juli 1941 bis August 1943, im Zentrum des Kampfes um Smolensk. Zwei Jahre lebten die Kinder unter den deutschen Besatzern und erlebten den Krieg hautnah.

  • Künstlerische Leitung: Elena Gremina, Zarema Zaudinova, Michail Ugarov
  • Darsteller: Anton Ilyin, Viktor Kuzin, Nikolay Mulakov
  • Dramaturgie: Elena Gremina